Einhausen. Welche Pläne hat Bürgermeister Helmut Glanzner für Einhausen in seiner zweiten Amtsperiode, wollte der Bergsträßer Wahlkreisabgeordnete Dr. Michael Meister bei seinem Besuch wissen.
Glanzner, der mit rund 73% im Februar als Bürgermeister wieder gewählt wurde, will weiterhin die Gemeindeentwicklung in verschiedenen Bereichen voranbringen.
Höhere Schlüsselzuweisungen für seine Gemeinde können ab einer Gemeindegröße von 7.500 Einwohner mit ca. 600.000 – 700.000 € durch den Kommunalen Finanzausgleich überproportional überwiesen werden.
Dies kann durch Schaffung von Neubaugebieten, wie derzeit mit dem Baugebiet Knippel, erreicht werden. Glanzner möchte insbesondere auch die Baulücken innerhalb seiner Gemeinde im Zuge der Innenentwicklung und Nachverdichtung schließen, weiss jedoch, dass hier oftmals hohe Hürden zu nehmen sind. Meister wies darauf hin, dass mit der Grundsteuerreform die Grundsteuer C als Option für leerstehende Wohn- und Gewerbegrundstücke geschaffen wird. Darüber hinaus führt Glanzner intensiv Gespräche mit den Eigentümern.
Für eine stabile Einwohnerzahl ist die Infrastruktur und die gute Lage Einhausens wichtig. Aber auch die Kinderbetreuung ist gewährleistet. Ebenso die neu renovierte und ausgebaute Grundschule sowie die kurzen Wege zu den weiterführenden Schulen in unmittelbarer Umgebung sind von Vorteil. Auch die Versorgung mit Hausärzten ist gesichert.
Das alte Bürgerhaus ist sanierungsbedürftig. So sind der mangelnde Brandschutz, der fehlende zweite Rettungsweg und der schadhafte Boden, die Heizung sowie das asbestbelastete Dach vorwiegend Grund für eine Erneuerung. Auch wenn hier noch keine abschließende Entscheidung der Gemeindevertretung gefallen ist, sieht Glanzner hier gemäß der vorliegenden Machbarkeitsstudie eine klare Tendenz zur Sanierung. Glanzner lobte hier auch die Initiativen der Vereine, die ihre Ideen im Vorfeld eingebracht haben. Er hofft, dass von den ca. 6 Millionen Kosten mindestens 2/3 durch Förderung vom Land getragen werden. Natürlich versucht er, den Förderungsanteil noch zu erhöhen.
Weiterhin soll ein neuer Schulsteg über die Weschnitz gebaut werden. Der Eigenanteil der Gemeinde für einen Neubau ist geringer als für eine Sanierung des bestehenden Steges. Im Rahmen des Programms Nahmobilität kann es höhere Fördermittel für dieses Projekt geben. In diesem Zusammenhang sollen auch die Wege entlang der Weschnitz auf beiden Seiten als Rundweg hergestellt werden. Diesen Weg könnte man zukünftig nach dem ehemaligen Einhäuser Bürgermeister, Ehrenbürger und Landrat als „Franz Hartnagel Promenade“ benennen.
Der Haushalt seiner Gemeinde ist seit 5 Jahren ausgeglichen und gesichert. Erstmal konnten Rücklagen von über 1 Mio. Euro gesichert werden. Das spricht für einen verantwortungsvollen und pflichtbewussten Umgang der vorhandenen Mittel. Zielführend hat die Gemeinde Projekte der Daseinsvorsorge, z.B. Sporthalle, Mehrzweckhalle mit Weitblick und Nachhaltigkeit saniert oder erneuert. Somit auch die Folgekosten der Unterhaltung reduziert und Einsparpotentiale geschaffen.
Bedauernswert findet Glanzner, dass durch die Auswirkungen der Coronapandemie wohl die erst jüngst gebildeten Rücklagen der Gemeinde in Anspruch genommen werden müssen. Einhausen ist eine Gemeinde, die sich größtenteils aus Einkommensteuer und nicht aus der Gewerbesteuer finanziert. Dadurch sind die finanziellen Einbußen durch Corona derzeit nicht absehbar. Ein weiteres wichtiges Ziel von Helmut Glanzner ist es, den noch vorhandenen Sanierungsstau aufzulösen und die kommunale Schuldenentwicklung zu reduzieren.
Glanzner bat Meister sich dafür einzusetzen, dass seine Gemeinde umgehend die erforderlichen Förderbescheide der bekannten und in Planung befindlichen Projekte in Empfang nehmen kann und staatliche Kredite mit einer längeren Laufzeit versehen werden. Hätte etwa ein Kredit die doppelte Laufzeit, hätte seine Gemeinde nur die halbe Tilgungsrate zu erbringen. Bei den heutigen sehr niedrigen Zinsen würde dies der Gemeinde einen größeren finanziellen Spielraum ermöglichen.
Einhausen hat sich in den zurückliegenden Jahren hervorragend entwickelt, besitzt eine moderne und zeitgemäße Infrastruktur und ist somit zu einer äußert attraktiven Gemeinde im Kreis Bergstraße geworden.