Heppenheim. Bei seinem Besuch in Heppenheim erkundigte sich der Bergsträßer Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Meister bei Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach nach dem politischen Klima in der Kreisstadt. Dieser berichtete, dass in den Gremien wie Ausschüssen und Stadtverordnetenversammlung in aller Regel sehr sachlich diskutiert werde. Unterschiedliche Meinungen werden immer respektiert und seien letztlich auch notwendig. Sein Verhältnis zur Ersten Stadträtin Christine Bender bezeichnete Burelbach als sehr gut. Es werde zum Wohle der Stadt Heppenheim offen kommuniziert und immer miteinander, nicht gegeneinander gearbeitet.
Corona ist an Heppenheim nicht spurlos vorbeigegangen. So habe man Ausfälle bei der Gewerbesteuer. Burelbach lobte die von Bund und Land beschlossene Hilfe zum Gewerbesteuerausgleich. So ist er der Meinung, dass die Gewerbesteuerausgleichhilfe ein geeignetes Mittel sei und das richtige Maß habe. Auch die vom Bund beabsichtigte Änderung, die Leistungen für Unterkunft und Heizung bei der Grundsicherung für Arbeitssuchende nach SG II bis zu 75% zu erhöhen, sei richtig und komme seiner Gemeinde zu Gute. Burelbach ist sich mit Meister darüber einig, dass der Bund dort helfen muss, wo aufgrund der Pandemie finanzielle Probleme auftreten. Altschulden von Gemeinden, die vor der Pandemie schon bestanden, sollten nicht vom Bund übernommen werden.
Burelbach betonte, Heppenheims Finanzen seien grundsolide aufgestellt. Die Schulden seiner Gemeinde würden kontinuierlich abgetragen, zudem habe man Rücklagen pro Jahr von ca. 4 – 5 Millionen in den letzten Jahren bilden können. Dies sei notwendig, da große Herausforderungen etwa durch den Umbau des Amtshofes, den Neubau der Nibelungenhalle oder die Sanierung des Gebäudes des DRK Ortsverbandes anstehen. Auch die Schaffung von genügend Kinderbetreuungsplätzen ist eine große Herausforderung. Umbau, Renovierung und Neubau von Kindertagesstätten stehen an. Burelbach betont, dass es viele fachlichen Vorgaben unterschiedlicher Behörden gebe, an die man sich halten müsse. Er wünsche sich aber, dass die Vorgaben der verschiedenen Aufsichtsorgane im Vorfeld besser gebündelt würden. Gerade bei der Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen wünscht sich Burelbach eine größere Förderung. Er bat Meister, sich hierfür bei Bund und Land einzusetzen.
Optimistisch sieht Burelbach bezüglich der Heppenheimer Festspiele in die Zukunft. Er ist fest davon überzeugt, dass es zumindest ab 2022 wieder Festspiele im Heppenheimer Amtshof geben wird. Dieser wird zurzeit umgebaut und steht erst wieder für Aufführungen in 2 Jahren zur Verfügung. Unabhängig von einer möglichen Theateraufführung auf dem Kirchplatz im nächsten Jahr muss die Stadt Heppenheim die Festspiele für die Zeit ab 2022 formal ausschreiben. Interessenten gebe es sicherlich.