Gorxheimertal. Bei seinem Antrittsbesuch fragte der Bergsträßer Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Meister den neuen Bürgermeister Frank Kohl nach seinen ersten Eindrücken in dem neuen Amt. Begleitet wurde Meister von Eric Schramm von der örtlichen CDU. Kohl erklärte, dass die ersten Monate, er ist seit Januar 2024 Bürgermeister, sehr erlebnisreich, aufregend und vor allem sehr intensiv gewesen seien. Obwohl er als ehemaliger Kommunalpolitiker die Geschicke seiner Gemeinde bereits verfolgt und auch mitgestaltet habe, seien die Aufgaben und der Blickwinkel eines Bürgermeisters ganz andere. So habe er andere Gesprächspartner kennengelernt und lerne insbesondere auch durch den Umgang mit den Bürgermeisterkollegen sehr viel dazu. Dankbar sei er, dass diese ihn mit offenen Armen und sofort als gleichwertigen Kollegen aufgenommen haben und ihn akzeptiert hätten wobei die Parteizugehörigkeit keinerlei Rolle gespielt habe. Gorxheimertal sei, wenn auch ein ganz kleiner, Mitinhaber der Weinheimer Stadtwerke. Auch mit dessen Oberbürgermeister habe der Kontakt von Anfang an sehr gut und ebenfalls auf Augenhöhe stattgefunden. Mit Weinheim, Hirschberg, Hemsbach und Laudenbach in Baden-Württembergisch und Viernheim, Birkenau sowie Gorxheimertal in Hessen durch habe man schon vor 50 Jahren den Abwasserverband Grundelbach gegründet. Während die baden-württembergischen Gemeinden bezüglich des Ausbaus der 4. Stufe schnell gefördert wurden hat es bei der hessischen Landesregierung länger gedauert, allerdings war deren Förderbetrag zur Freude von Kohl höher.
Die Flüchtlingssituation sei angespannt. Derzeit leben 46 Flüchtlinge in seiner Gemeinde, die alle in 4 privaten Objekten untergebracht seien. Durch die dezentrale Unterbringung sei die Chance auf Integration auch viel besser. Allerdings müssten 2 Objekte wegen Eigenbedarfs geräumt werden, weshalb die Gemeinde nach Unterkünften suche. Wenn diese nicht privat gefunden würden, müssten evtl. Wohnungen erworben werden, wozu die Gemeinde finanziell in der Lage sei. Probleme sieht Kohl nicht bei berechtigen Asylsuchenden, sondern bei der Vielzahl der illegal Einreisenden. Wie auch Meister hält er die Grenzkontrollen an den Außen-Grenzen für sinnvoll. Meister betonte in diesem Zusammenhang, dass ein einheitliches Europäisches Asylrecht gerade auch im Hinblick auf die Außengrenzkontrollen sinnvoll und notwendig sei.
Zufrieden ist Kohl mit der Kinderbetreuung. Sowohl die Zahl der Betreuungsplätze als auch die der Fachkräfte seien ausreichend vorhanden.
Die Tallage der Gemeinde begrenzt neue Baugebiete. Die Realisierung von Baugebieten ist sehr schwierig, da private Grundstücksbesitzer oftmals nicht an eine Bebauung denken. Kohl ist dankbar, dass die Feuerwehr die Jugendarbeit, die insbesondere nach der Coronazeit fast brach lag, wieder aktiviert hat. Eine kleine Gemeinde wie Gorxheimertal ist auf eine einsatzfähige freiwillige Feuerwehr angewiesen. Da einige der Feuerwehrleute auch im Bauhof beschäftigt seien, sei die Einsatzstärke derzeit auch tagsüber gewährleistet.
Zufrieden ist Kohl, dass es in seiner Gemeinde kein Ortsteildenken und keine Rivalität zwischen Ortsteilen gibt. Auch die Gemeindevertretung arbeite sehr sachlich und sehe immer das Wohl der Gemeinde. Für ihn sei selbstverständlich, dass man auch verschiedene Ansichten habe, gestritten werden dürfe darüber ohne allerdings persönlich zu werden. Auch Schramm bestätigte die sachbetonten Arbeit der Gemeindevertretung.
Abschließend dankte Kohl für den Besuch von Meister und der angenehmen Gesprächsatmosphäre.