Viernheim. Welche Erfahrungen hat man mit der Sprachförderung gemacht, wollte der Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Meister bei seinem Besuch der Kindertagesstätte Maria Ward wissen. Gertrud Schade, die Leiterin der Kita, erklärte zunächst, dass derzeit 145 Kinder ihre Einrichtung besuchen. 45% hiervon seien Kinder ausländischer Eltern. Betreut werden diese von 29 Erziehern. Voraussetzung der Sprachförderung sei zunächst einmal die Spracheinschätzung der Kinder. Nicht nur Kinder ausländischer Eltern, sondern auch deutsche Kinder hätte Sprachdefizite. Bei Kindern, die überhaupt kein Deutsch sprechen, sei es sehr schwierig herauszufinden, ob diese eine Sprachbegabung oder –behinderung hätten. So gebe es Kinder, die die deutsche Sprache sehr schnell lernten, anderen fiele es dagegen sehr schwer. Ein weiteres Problem sei, dass auch immer wieder deutsche Kinder lediglich den Dialekt beherrschen würden, aber wenig Hochdeutsch könnten und dadurch in der Schule große Schwierigkeiten bekämen. Auf all diese Probleme müsse gezielt eingegangen werden.
Für die ausländischen Kinder gäbe es eine gezielte Förderung zum Erlernen der deutschen Sprache. Wichtig sei aber, dass das Kind auch in der Familie deutsch spreche. Daher würden auch die ausländischen Eltern durch interkulturelle Dolmetscher immer wieder motiviert, selbst Sprachkurse zu besuchen und in der Familie Deutsch zu sprechen. Die einzelnen Gruppen würden nicht nach Nationalitäten und Alter zusammengestellt, sondern ganz bewusst gemischt. Auch hierdurch werde durch das tägliche Miteinander die deutsche Sprache gefördert.
Darüber hinaus gebe es die Förderung „Deutsch für den Schulstart“ ab dem 4. Lebensjahr. Ab dem 5. Lebensjahr werden diese Förderungen durch die Lehrer der in der direkten Nachbarschaft gelegenen Goetheschule durchgeführt. Die Zusammenarbeite mit dieser und der ebenfalls in der Nähe gelegenen Schillerschule sei sehr gut.
Die Sprachförderungen würden zudem durch ehrenamtliche Helfer aus der Pfarrgemeinde unterstützt, die ein- oder mehrmals die Woche kämen. Hier lobt Schade auch die Eltern, die sich intensiv um die Kita kümmern würden, im Elternbeirat tätig und auch sonst immer hilfsbereit seien.
Sollten Kinder durch die allgemeine Förderung nicht weiter kommen, würden sie im Kleingruppen von 5-8 Kindern gefördert. Hier könne dann speziell auf jeden einzelnen eingegangen werden. Insgesamt sei die Sprachförderung sehr erfolgreich.
Von der guten Atmosphäre und dem Wohlbefinden der Kinder konnte sich Meister auch ein Bild bei einem Rundgang durch den Kindergarten machen. Meister lobte abschließend das Engagement der Erzieherinnen und das gute Konzept der Sprachförderung.