Lindenfels: Wie sieht die Zukunft des Luisenkrankenhauses in Lindefels aus, wollte der Bergsträßer Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Meister von der Geschäftsführung, den leitenden Ärzten und der Mitarbveitervertretung wissen. Die Geschäftsführer Steffen Koller und Dr. Franz Metzger erklärten zunächst, dass das Luisenkrankenhaus sich immer noch in einer schwierigen Lage befinde. In der Vergangenheit sei durch verschiedene Konzepte keine klare Richtung zu erkennen gewesen. So sei es nun Aufgabe der jetzigen Geschäftsleitung und der Chefärzte ein gutes tragfähiges und vor allem langfristiges Konzept für die medizinische und wirtschaftliche Ausrichtung zu erarbeiten.
Insbesondere durch die Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Mannheim sei nunmehr die wirtschaftliche und medizinische Tragfähigkeit verbessert worden. So wird zum Beispiel die Radiologie durch ein neues CT-Gerät und die Digitalisierung der Röntgenanlage im Werte von ca. 250.00,00 € im Januar 2015 auf allerneuesten Stand gebracht. Auch die Vernetzung der Laborversorgung mit der Universitätsklinik Mannheim hebt das medizinische Niveau. Gerade die Integration mit der Uniklinik sei positiv. Auch werden inzwischen vermehrt die Vorteile von Mannheimer Assistenzärzten im Einsatz in Lindenfels erkannt. Das Verhältnis zu den „Ausbildungsärzten“ ist viel intensiver und persönlicher.
Koller stellte klar, dass Investitionen derzeit vorwiegend in die Medizin fließen, dagegen sei man bei Investitionen in das Gebäude eher zurückhaltend. Das Gebäude sei zu groß und der energetische Zustand problematisch.
Die finanzielle Seite sei immer noch das Hauptproblem. Koller hofft, dass er den Südhessischen Klinikverbund, dem die Krankenhäuser Bensheim, Lindenfels und Lampertheim angehören, als ein Krankenhaus an drei Standorten effektiver führen kann. Den Antrag auf Fusionierung, der nur Vorteile bringe, habe er bereits gestellt. Hierdurch würden auch Kosten eingespart.
Äußerst positiv dagegen ist das Engagement des Pflegepersonals. Obwohl diese laut Koller in den letzten Jahren einen sehr schwierigen Weg mitgehen mussten, ist die Motivation, wie die Chefärzte Berg, Reinhold, Dr. Wahlig und Dr. Eckenfels erklärten, sehr hoch.. Auch die Patienten seien von der herzlichen und persönlichen Betreuung angetan. Dies sei gerade in großen Kliniken nicht immer der Fall. Auch hierdurch sei das Ansehen des Luisenkrankenhauses gestiegen. Koller und die Chefärzte sind durchaus stolz auf ihr sehr gut ausgebildetes Pflegepersonal und erklärten, dass es weiterhin Ziel sein müsse, dass man es vor Ort auf höchstem Niveau examiniert ausbilde.
Auch die Vernetzung mit den ambulanten Ärzten sei eine weitere Aufgabe. Sorge mache hier die ärztliche Versorgung im dem ländlichen Raum wie Lindenfels in der Zukunft. Meister wies darauf hin, dass die Bundesregierung hier durch gesetzliche Vorgaben der Kassenärztlichen Vereinigung die Möglichkeit gegeben habe, etwa den Kreis Bergstraße in die Unterbezirke Ried, Bergstraße und Odenwald zu gliedern. Hierdurch könne die Versorgung gezielt verbessert werden. Koller ist der Meinung, dass durch eine enge Zusammenarbeit des Luisenkrankenhauses mit den ambulanten Ärzten gewährleistet werden könne, dass der Standort Lindenfels als eine ärztliche Versorgung der kurzen Wege interessant bleibe.
(v. r. n. l. : Dr. Michael Meister, Chefarzt Dr. Armin Eckenfels und Steffen Koller)