Bensheim. „Wie sind Sie mit dem Standort Bensheim zufrieden?“, wollte der Bergsträßer Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Meister beim Besuch der Grünewald GmbH von Inhaber und Geschäftsführer Szilárd Varga wissen. Begleitet wurde Meister von Carmelo Torre, dem Vorsitzenden der CDU Bensheim. Bevor Varga auf diese Frage einging, stellte er kurz seine Firma vor. Diese wurde 1999 von Jürgen Grünewald in Heppenheim unter dem Namen IMS e.K. gegründet.
2017 bot sich für Herrn Varga die Gelegenheit die Firma zu übernehmen, der dessen Potenzial sofort erkannte und sie daraufhin kaufte. Die Finanzierung durch die KfW und die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) erfolgte reibungslos und Varga hat hierfür ausschließlich lobende Worte übrig. Die Grünewald GmbH ist Partner für komplexe regulatorische Compliance-Projekte in den Bereichen Pharma, Medizintechnik und Biotechnologie, in denen Kunden schnelle und effektive Lösungen angeboten werden. Auch bei der Nachfrage zur Zufriedenheit mit dem Standort Bensheim beantwortete Varga durchweg positiv und erwähnte ebenso die Gründe für den Umzug nach Bensheim. Nachdem die Firmenräume in Heppenheim zu klein wurden, hat Varga sich nach einem neuen Standort in Heppenheim und Bensheim umgesehen.
Der heutige Firmensitz in der Sophie-Opel-Straße in Bensheim sagte ihm sofort zu. Eine weitere Besonderheit bei der Entscheidung war, dass Vargas Geburtsort in Ungarn, Mohács, eine Partnerstadt von Bensheim ist. Das neue Firmengelände bietet zudem noch Erweiterungsmöglichkeiten. Bei der Übernahme hatte seine Firma acht Mitarbeiter, inzwischen sind es rund 40. Varga erwartet aber noch weiteres Wachstum. Stolz ist Varga darauf, dass seine Firma zum 3. Mal in Folge als Top Company bei kununu ausgezeichnet wurde. Die Mitarbeiter schätzen den offenen und respektvollen Umgang mit- und untereinander sowie die interessanten und abwechslungsreichen Aufgaben. „Ich bin täglich im Austausch mit meinen Mitarbeitern, lasse ihnen jedoch auch die Freiheit, selbst Verantwortung zu übernehmen“ – so Varga. Das Firmengebäude ist ein „Zero-Emissions-Haus“. Die installierte Photovoltaikanlage produziert viel mehr Strom, als verbraucht wird. Benötigt werden in der Spitze 20 KW/h, bei einem durchschnittlichen Ertrag von 50 KW/h. Das Gebäude wurde innerhalb von neun Monaten erstellt, wobei die Mitarbeiter bezüglich der Ausstattung und Größe der Büros durch Workshops bei der Planung und Realisierung Mitspracherecht hatten. In den vergangenen zwei Jahren ist die Firma stark expandiert. So wurden in diesem Zeitraum 22 neue Mitarbeiter eingestellt. Stolz ist Varga insbesondere darauf, dass fast die Hälfte seiner Beschäftigten weiblich ist. Hinzu kommt, dass sein Personal aus neun verschiedenen Nationen stammt. Bei der Einstellung von neuen Fachkräften ist Varga nicht allein eine gute Abschlussnote wichtig, sondern vor allem Methodenkompetenz und soziale Kompetenz gegenüber Kollegen und Kunden. Gerade bei der Vielzahl der Kulturen und Religionen ist das für ein tägliches Miteinander unausweichlich. Dies funktioniere ausgezeichnet, sodass es bei der Grünewald GmbH kaum personelle Fluktuation gibt. Den Mitarbeitern steht außer freitags frei, nach Bedarf auch im Homeoffice zu arbeiten. Varga hat aber festgestellt, dass die meisten allenfalls einen Tag hiervon Gebrauch machen.
Die Kunden kommen größtenteils aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aber selbst in Japan und den USA hat die Firma Kunden. Diese schätzen vorwiegend die schnellen Umsetzungen und die zuverlässige Arbeit, sodass seine Kunden immer wieder erneut mit Projektanfragen an seine Firma herantreten.
Nach Wünschen an die Politik erklärte Varga, dass in erster Linie die Überregulierung reduziert werden müsse. Er sieht dies als maßgebliches Hindernis für schnelles Wachstum und Einführung von Innovationen, denn Varga sehe die Balance zwischen Regulierung und technischem Vorteil erreicht, teilweise sogar überschritten. Man sollte sich nicht hinter Regularien verstecken, sondern verantwortlich im Sinne der Gesellschaft handeln.
Abschließend bedankte sich Varga bei Meister und Torre. Es sei ein gutes Signal, wenn sich die Politik, ob auf höchster oder kommunaler Ebene, für die Belange eines mittelständischen Unternehmens interessiere.